Cytochrom P450 CYP2D6-Genotypisierung

CYP2D6-Genotypisierung erlaubt die Abschätzung der Wirksamkeit einer Tamoxifen-Therapie

Klinische Relevanz

Die Genotypisierung von CYP450-Genen kann zur Bewertung der enzymatischen Aktivität der codierten Proteine genutzt werden, wodurch bei bestimmten Medikationen eine Dosisanpassung der verabreichten Medikamente entsprechend des Genotyps möglich wird. Dies wirkt sich günstig auf den Therapieerfolg aus.

Der Wirkstoff Tamoxifen ist ein selektiver Östrogenrezeptormodulator, der im Rahmen einer adjuvanten Therapie zur Behandlung des östrogenrezeptorpositiven Mammakarzinoms eingesetzt wird.

Dabei stellt Tamoxifen lediglich ein Prodrug dar und muss zur vollen Wirkungsentfaltung im menschlichen Körper in den aktiven Metaboliten Endoxifen umgewandelt werden. An den dafür notwendigen Metabolisierungsschritten sind verschiedene Cytochrom-P450-Enzyme beteiligt, darunter CYP2D6, CYP3A4 sowie CYP3A5.

In einigen Studien wurde belegt, dass postmenopausale Patientinnen in geringerem Maße von einer Tamoxifen-Therapie profitieren, wenn bestimmte Allele des Gens CYP2D6 vorliegen, die für Proteine mit verminderter oder fehlender Enzymaktivität codieren. In solchen Fällen wären alternative Therapien, beispielsweise mit Aromatase-Inhibitoren, in Erwägung zu ziehen.

Unser Labor bietet die entsprechende Genotypisierung des CYP2D6-Gens an, bei der alle Allele untersucht werden, die für eine Reduktion oder Erhöhung der Enzymaktivität verantwortlich sein können.

Daneben werden zusätzlich Copy Number Variations unter Verwendung der MLPA-Methodik (Multiplex Ligation-dependent Probe Amplification) untersucht.

Je nach ermitteltem Genotyp erfolgt die Kategorisierung in langsame-, intermediäre-, extensive und ultra-schnelle Metabolisierer.

Indikation

Verträglichkeit bzw. Wirksamkeit von Arzneistoffen

Präanalytik

2 ml EDTA-Blut in handelsüblichen Blutabnahmeröhrchen; Transport ungekühlt auf normalem Postweg. Einverständnis des Patienten zwingend erforderllich.