Molekulardiagnostik beim Gastrointestinalem Stromatumor (GIST) und Melanom (KIT)

Klinische Relevanz

Gastrointestinale Stromatumore sind mesenchymalen Ursprungs und gehören zu den eher seltenen malignen Tumoren mit einem medianen Erkrankungsalter von 65-70 Jahren. Die häufigsten Primärlokalisationen betreffen den Magen (50-60%) und den Dünndarm (20-30%).

Bei metastasierter Erkrankung ist eine medikamentöse Tumortherapie indiziert. Hierfür stehen bei Imatinib-sensitiven Tumoren in der Erstlinientherapie Imatinib, in der Zweitlinientherapie Sunitinib und Regorafenib in der Drittlinientherapie zur Verfügung.

Die molekulardiagnostische Analyse des Mutationsstatus definierter Exone des KIT- bzw. PDGFRA-Gens ist daher bei GIST, bei denen eine medikamentöse Therapie indiziert ist, obligatorisch.

Die Häufigkeit von KIT-Varianten liegt hierbei bei etwa 80-90%; die Häufigkeit von PDGFRA-Varianten bei etwa 10-15%. 

Das Ergebnis der Mutationsanalyse wird unter Berücksichtigung aktueller klinischer Daten zum prognostischen Therapieansprechen ausführlich befundet.

Je nach Mutationsstaus erfolgt abhängig vom jeweiligen Risikoprofil des Tumors eine Therapieempfehlung sowie eine Prognose über das zu erwartende Therapieansprechen auf die Behandlung mit Tyrosinkinase-Hemmern.

Etwa 2-5 % der malignen Melanome zeigen eine aktivierende Mutation im KIT-Gen. Diese Mutationen treten vor allem beim Schleimhaut- und beim akrolentiginösen Melanom auf. Hier bietet sich nach erfolgloser Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren eine Option für eine zielgerichtete Therapie an. Bei etwa 50 % der Fälle zeigt sich ein Ansprechen auf die Tyrosinkinase-Inhibitoren Imatinib oder Nilotinib.

Indikation

Fortgeschrittener oder metastasierter GIST sowie malignes Melanom vor einer Behandlung mit Tyrosinkinase-Hemmern.
 

Präanalytik

Ein Paraffinblock mit 7 × 7 mm erhaltenem Tumorgewebe oder sechs 7 µm Paraffinschnitte vom Tumorgewebe, die auf Objektträger (nicht Silan-beschichtet) aufgezogen sind. Transport bei Raumtemperatur.